Die heutige Etappe ist etwas kürzer, denn wir wollen uns heute den Öko-Park Bergegården mit den Tafelbergen Halleberg und Hunneberg ansehen und durchradeln. Es geht aber auch schon mit vielen Hügeln und entsprechenden Steigungen und Abfahrten los, die Fahrradakkus laufen auf Hochtouren, sodass wir ins Rechnen verfallen und feststellen, dass wir auch bei Bergen mehr im Eco-Modus fahren müssen, wenn wir 80 km Berg- und Talfahrt mit einem Akku schaffen wollen... Aber heute sind es ja nur gut 50, da können wir getrost aus dem Vollen schöpfen 😉. Auf einmal tauchen die seltsamen Zwillingsberge vor uns auf, und es geht so steil bergauf, dass wir (trotz Turbo) ordentlich ins Schwitzen geraten. Auf der fotografierten Karte kann man sehen, wie seltsam die Berge in der Landschaft stehen. Hier oben soll es die größte Elchpopulation Südschwedens geben und auch Fischadler! Also stieren wir wie die Bekloppten in den wunderschönen Wald und müssen mächtig aufpassen, dass wir nicht vom Weg abkommen. An einem kleinen wunderschönen Bergsee machen wir Rast und schauen 2 Mädels vom Triathlon-Verein zu, die eine Runde um die andere durch den See schwimmen und sich danach noch angeregt unterhalten können, während wir uns die Bäuche vollschlagen... Wir gucken uns eine Shelterhütte mit Grillstelle an, die auch hier am See steht, und in der man kostenlos sein Zelt aufstellen kann und testen eine nahe gelegene Wasserzapfstelle sowie eine Trockentoilette mitten im Wald. Dann fahren wir weiter durch den Wald, und auf einmal erheben sich aus einem Baum keine 20 m vor uns 3 riesige Fischadler, die wir bei ihrer Rast gestört zu haben scheinen. Natürlich geht das alles viel zu schnell als dass wir Fotos davon machen können, aber wir sind zutiefst beeindruckt von den mächtigen Vögeln, die sich sofort hoch in den Himmel schrauben und majestätisch ihre Runden ziehen. Jetzt muss sich doch auch der Elch zeigen!!! Wahrscheinlich fahren wir an 10-15 Elchen vorbei, die uns beobachten, aber wir sehen keinen einzigen. Na ja, etwas Zeit bleibt uns ja noch...😉 Dann ist der Berg auf einmal zu Ende und es geht genauso steil wieder herunter wie auf der anderen Seite hoch. Kurze Zeit später erreichen wir unseren heutigen Campingplatz. Das ist heute ein kommunaler Campingplatz, und da auch in Schweden Feiertag ist (wovon man aber sonst fast nichts merkt, da die Supermärkte alle geöffnet haben), aber in den Gemeindeverwaltungen dann doch nicht gearbeitet wird, habe ich den Platz vorab online gebucht, denn dann sollte man per Mail einen Strichcode bekommen, mit dem sich die Türen zu Sanitärgebäude etc. öffnen lassen, weil hier alles ohne Personal funktionieren soll. Aber ganz so digital scheint es dann doch nicht zu sein, denn die Mail muss anscheinend von einem Mitarbeiter versendet werden, was dann aufgrund des Feiertags nicht stattgefunden hat. So stehen wir strichcodelos vor den Türen, finden dann aber eine Notfallrufnummer und schon einige Minuten später steht ein tatsächlicher Mensch vor uns, der uns eine Karte aushändigt, die uns überall Zutritt verschafft. Es ist ein schöner kleiner Platz und wir sind zufrieden. Wir kochen in der Küche (die heute wieder unseren Vorstellungen von einer Küche entspricht) Pellkartoffeln mit Stipp (in schwedischer Variante mit Sill) und sind glücklich mit unserem Tag, denn schließlich haben wir Fischadler gesehen!!!

PS: Schwedisches alkoholfreies Bier schmeckt nicht, aber im hiesigen Supermarkt war das "richtige" Bier ungekühlt...