Letzte Nacht hat es ein paar Tropfen geregnet! Es hat aber nicht gereicht um unsere Zelte vom Pollenstaub zu befreien... Es soll auch wieder ziemlich kalt gewesen sein (5 Grad), aber wir merken davon nichts 😴. Um kurz nach 10.00 h sind wir abreisebereit, denn heute wartet eine Etappe von fast 90 Kilometern mit viel Gegenwind und eine Nationalstraße auf uns, die gelber nicht sein könnte... 😬 Wir starten mit einigermaßenem Respekt und kommen im 1. Teilstück trotz freiwillig gewählter Schotterstraße gut voran bis Junsele. Hier würden wir gerne einen Kaffee trinken, finden aber nur eine Pizzeria. Also weiter - doch schon nach 50 m taucht plötzlich ein Café auf. Bremsen, absteigen und Kaffee trinken mit Kladdkaka, einer Schokotorte, die mindestens 7.000 Kalorien hat 😋😉. So sind wir gut gestärkt für die Nationalstraße 90, auf die wir hier einbiegen. Ich hatte zwar vorher schon über Satellitenbilder gecheckt, dass es hier zum Glück nicht den Mini-Seitenstreifen gibt, sodass alle ordentlich ausweichen müssen, aber wir erwarten viel Verkehr und viele LKW. Was sollen wir sagen? NICHTS, NIENTE, NADA!!!! Auf 45 km sehen wir 6 LKW und ca. 20 Autos. So ein entspanntes Fahren hatten wir noch nie! Die ganze breite Asphaltstraße nur für uns! Wir sind im Glück und dass die Landschaft mal wieder sehr beeindruckend ist, kommt noch hinzu. Dann treffen wir Stefan aus der Schweiz. Er ist seit 11 Monaten auf dem Rad unterwegs und ist erst über Osteuropa, dann rüber nach Norwegen und bis zum Nordkap gefahren. Er hat noch den richtigen Winter mitbekommen (eigentlich lag bis letzte Woche teilweise noch Schnee 🙈). Man merkt ihm an, dass es ihm jetzt so langsam mit Kälte und Radfahren reicht, denn er will jetzt auf dem schnellsten Weg wieder nach Hause und dort nächsten Monat ankommen. Wir verabschieden uns, und dann kommt tatsächlich DAS Schild: wir haben es bis Lappland geschafft!!! Kaum zu glauben 🎉. Ich war zwar der Meinung, dass Lappland erst viel weiter nördlich beginnt, aber hier steht es weiß auf blau, und ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Nur ein paar Kilometer weiter kommt dann ein Schild, auf dem zu lesen ist, dass es bis zum Nordkap nur noch 1.210 km sind 😅! 2/3 unseres Abenteuers haben wir schon bewältigt, und es kommt uns gar nicht so vor... Unsere heutige Unterkunft ist auch nicht mehr weit. Wir haben uns in einem Hostel eingemietet, das von einem holländischen Paar in einer der ältesten Schule für Samen eingerichtet wurde. Es hat sehr viel Charme und sehr viel Renovierungsstau 😉. Das wussten wir aber vorher, die Zimmer sind in Ordnung (wir schlafen im ehemaligen Kartenraum 🤭) und genießen die besondere Atmosphäre der alten Schule. Der Gastgeber ist etwas speziell, aber sehr hilfsbereit und auskunftsfreudig. Noch eine besondere Erfahrung auf dieser besonderen Reise!