Es ist schon wieder ein phantastischer Tag und als wir endlich los kommen, fahren wir nur ca. 2 km bis zum Tylösand-Strand (Dank an Gustaf für den Tipp). Ich komme mir vor wie in der der Bretagne 😍. Wir sitzen in der Sonne und können uns gar nicht satt sehen. Doch irgendwann müssen wir weiter, und schon 20 km später machen wir erst mal Mittagspause in Steninge in einem sehr schön gelegenen Restaurant mit Meerblick (Dank an Caro für den Tipp). Dann liegen noch gute 40 km vor uns und wir müssen endlich mal in die Pötte kommen. Die empfohlene Pizzeria in Falkenberg passt leider weder hunger- noch zeitmäßig ins Programm und so erreichen wir unseren geplanten, zwischenzeitlich wegen Zeitmangels verworfenen und dann "Doch-wir-schaffen-das"-Campingplatz kurz vor Schließung um 17.30 h.

Hier erstehen wir erst mal einen neuen CEE-Stecker, weil unserer in die hier oft verwendeten schrägen Steckdosen nicht passt und wir ladetechnisch aus dem letzten Loch pfeifen, da wir auch schon gestern zwar für Strom bezahlt hatten, aber aus o.g. Gründen nicht an ihn heran kamen (das merkten wir aber erst als die Rezeption schon geschlossen hatte). Heute passt alles, aber noch wichtiger ist, dass zumindest mein Fahrradcomputer, der anscheinend etwas schneller fährt als Christinas 😉, genau bei Erreichen unseres wunderschönen Stellplatzes hinter den Dünen mit direktem Strandzugang anzeigt, dass wir das 999,99 km-Ziel erreicht haben und bevor er wieder auf 0 springen kann, müssen wir erst mal einen Schnaps darauf trinken! 16 Tage und 1.000 Kilometer - so ganz hatten wir selbst nicht daran geglaubt, denn keine von uns ist jemals so weit mit dem Fahrrad gefahren... Schon erstaunlich, was man alles so machen kann...

Dann ruft bei gut 20 Grad Lufttemperatur das Meer und unsere Badeanzüge schlummern ja nicht mehr ganz unten in der Tasche - also ab ins Wasser! Das Kattegat ist spiegelglatt und man kann gar nicht erkennen, wo das Meer aufhört und der Horizont anfängt, und da der Strand sehr flach ist, watet man ewig durch höchstens knietiefes Wasser - eine sehr surreale Stimmung bei absoluter Windstille! Abkühlung bringt das Bad aber trotzdem und war jetzt genau richtig! Nach der Dusche gibt es ein leckeres Picknick und dann eilen wir wieder zum Strand um den Sonnenuntergang anzuschauen. Der fällt zwar wegen eines dünnen Wolkenbandes über dem Horizont aus, aber wir kommen ins Gespräch mit einem Geschwisterpaar deutsch-norwegischer Abstammung, die auf dem Weg zur norwegischen Familie sind. Die Frau ist 2019 mit dem Fahrrad von Deutschland nach Norwegen gefahren und es gibt einiges zu erzählen... Und zum krönenden Abschluss dieses phantastischen Tages verfärbt sich der Himmel dann doch noch in den allerschönsten Farben!