Heute scheint die Sonne zunächst nicht, aber das ändert sich nach dem Frühstück schon wieder und die bereit gelegten Jacken und das Regenzeug bleiben in den Taschen. Das Packen gestaltet sich irgendwie schwierig, außerdem muss ich die Reste der Sandburg, die gestern Abend unerklärlicherweise in meinem Zelt aufgetaucht ist, noch entfernen... Deshalb geht es schon auf Mittag zu als wir endlich loskommen. Und schon wieder müssen wir nach kurzer Zeit ständig anhalten, denn Varberg ist wunderschön mit einer tollen Strandpromenade, einer imposanten Festung und tollen Stränden. Hinter uns tauchen dicke Gewitterwolken auf und treiben uns zur Weiterfahrt an. Wir schaffen es immer eine Nasenlänge vor den Wolken und damit im Sommerwetter zu bleiben. Nur der Wind nimmt zu (und leider ist nicht mehr der zuverlässige Rückenwind). Der Radweg ist heute super ausgebaut und extra gerade für uns fertiggestellt worden😉. Wenn nicht genug Platz für einen Radweg vorhanden ist, wurde kurzerhand die Straße mit Pollern so verengt, dass keine 2 Autos mehr aneinander vorbeipassen und die Autos anhalten und mehr oder weniger einparken müssen... Sobald sich der Weg der Küste nähert, ist es unglaublich schön mit durch die Jahrtausende rund geschliffenen Steinen an der Küste oder imposanten Felsen, die wie aus dem Nichts auftauchen. Hier beginnen bald die Schären der Westküste, aber leider führt uns der Weg langsam immer wieder und weiter von der Küste weg und nach Göteborg müssen wir erst mal Schweden komplett durchqueren bis wir wieder am Meer landen. D.h. ein neues Abenteuer wartet auf uns, denn wir müssen bald "unseren" super ausgebauten Radweg verlassen. Aber noch düsen wir voran und nur, wenn Komoot eine Abkürzung vorschlägt, müssen wir 100%ig irgendwo umkehren, weil es nicht weitergeht... Die Mittagspause verbringen wir heute in der Nähe eines Supermarktes, um bei Gewitter schnell einen Unterschlupf zu finden, aber wir schaffen es tatsächlich vor dem Gewitter zu bleiben (dem Turbo-Gang sei Dank 😉) und erreichen den heutigen Campingplatz trocken. Dieser wurde in den Bewertungen als ursprünglich und gemütlicher Bauernhof angepriesen, allerdings bedeutet das eher heruntergekommen, mit Gestank nach Schweinen und direkt an der viel befahrenen Straße und neben der Bahnlinie gelegen. Egal, die Stellplätze sind ganz nett und wir werden ja keine 3 Wochen hier verbringen. Wir kochen noch was Leckeres und dann geht es ab ins Bett, denn die 70 km haben uns heute echt geschafft!