Heute geht es weiter in die "richtige" Richtung! Es ist bewölkt als wir von der AirBnB-Unterkunft losfahren. Den Wahnsinnsblick werden wir vermissen, aber ansonsten konnten wir uns nicht so ganz mit dem Konzept anfreunden, dass wir bei Veronica so durchs Haus spaziert sind, die Küche und alles andere auch benutzen konnten, während sie auch da rum lief - auch wenn sie das sehr entspannt sah... So ganz so wohl haben wir uns damit nicht gefühlt, aber das ist dann mal wieder ein Kapitel für die Erfahrungsseite 😉. Zum letzten Mal radeln wir durch Alta und dann geht es auch schon steil bergauf! Ich hatte ganz verdrängt, dass man in Norwegen ja schon bei 300-400 m.ü.M. im Hochgebirge ist, aber genauso ist es. Die Vegetation wird sehr spärlich und die Landschaft verändert sich mal wieder komplett! Hier müsste man Rentiere und Elche aus kilometerweiter Entfernung sehen, aber außer einem Rentierskelett im Straßengraben 🙈 verstecken sich wieder alle vor uns... Es wird sehr einsam, nur manchmal gibt es Sami-Ansiedlungen (glauben wir zumindest an den Hütten und Tipis zu erkennen) und einige Hüttendörfer für Touristen für Wintersport- oder Angelinteressierte. Die Stimmung ist durch die tief hängenden Wolken sehr mystisch, und wir sind begeistert von dieser neuen Landschaft mit weiten kargen Ebenen, Wasserfällen und Flüssen. Der Verkehr hält sich auch in Grenzen, denn viele hatten uns vor den Reisebus- und Wohnmobilkolonnen auf der E6 ab Alta gewarnt, aber wir scheinen spät genug losgefahren zu sein 😉, denn die meisten kommen uns schon wieder entgegen. Es herrscht zwar relativ viel Verkehr, aber das hatten wir uns viel schlimmer vorgestellt. So können wir gut damit umgehen und mittags finden wir sogar noch einen Rastplatz für ein Picknick, wenn auch keine Fjellstue, aber man kann ja auch nicht alles haben 😉. Als wir an unserem Tagesziel Skaidi ankommen, ist an der Tankstelle der absolute Bär los. Hier soll es eigentlich ein Motel geben, aber beim Anblick von Horden von Motorradfahrern ahnen wir bereits, dass das nicht einfach wird hier was zu finden... So sind auch bereits alle Zimmer belegt, und das ortsansässige Hotel hat geschlossen, seit dort Flüchtlinge aus der Ukraine wohnen. Es gibt aber noch eine Ausweichmöglichkeit ca. 5 km in die "falsche" Richtung, und wir finden ein günstiges Zimmer im christlichen Missionszentrum... Hier sind wir gut unter 😉! Wir haben beschlossen bis zum Nordkap, wenn möglich, auf feste Unterkünfte auszuweichen, denn hier ist es generell kälter, und dann kann das Wetter hier doch auch mal sehr schnell umschlagen... Bislang scheinen wir mal wieder Glück zu haben, denn heute war sehr wenig Wind, und wenn die Vorhersage stimmt, bleibt das auch in den nächsten Tagen so. Deshalb haben wir heute wieder 90 km geschafft und 900 Höhenmeter gleich mit dazu! Allerdings haben wir heute auch den 2. Akku gebraucht und das Laden unterwegs wäre eine echte Herausforderung geworden... Also alles richtig gemacht!