Nach einem wirklichen Ruhetag gestern, an dem wir außer Wäsche waschen, Fahrraddurchsicht, lecker kochen und mehreren Pläuschchen mit der netten Schweizer Betreiberin des Campingplatzes nicht viel gemacht haben (außer natürlich auf den See gucken... 😉), sind wir heute Morgen dermaßen ausgeruht, dass einer Abfahrt um 10.00 h nur ein verschwundener und dann wieder aufgetauchter Handschuh im Wege steht. Wir sind sogar so früh, dass der erste angesteuerte Supermarkt noch gar nicht geöffnet hat (Premiere!)... Wir kommen an einem alten riesigen Hochofen vorbei, in dem Eisenerz mit Holzkohle zu Eisen verarbeitet wurde und der sehr gut erhalten ist. Danach schwelgen wir bei einem Ortsschild kurz in Erinnerungen an den norwegischen Namensvetter Sjusjøen und phantastische Winterurlaube dort. Dann folgt eine harmlose Schotterpiste von ca. 20 km Länge, die wir auf einer Backe absitzen 😉. Außer Staub keine besonderen Vorkommnisse... Endlich erreichen wir den nächsten Supermarkt, der dann auch geöffnet hat, denn es wird dringend Zeit für ein Picknick! Gut gesättigt geht es weiter, und die Straße, die bei Komoot gelb eingezeichnet war (seit der "gelben" Nationalstraße habe ich eine Gelb-Phobie...) erweist sich als zunächst komplett harmlose, wenig befahrene Asphaltstraße. Es wird dann zwar doch wieder etwas anstrengender als diese Straße die Beulenpest bekommt und wir unzähligen Hubbeln in der Straße ausweichen müssen. Das gelingt mal mehr, mal weniger gut und Fahrräder samt Besatzung und Gepäck werden ordentlich durchgeschüttelt. Doch dann ist es soweit: die Ostsee taucht auf! Wir haben 2.000 km auf dem Tacho und Schweden von West nach Ost durchradelt!!! Beschwingt geht es auf der Beulenstraße weiter und obwohl wir uns auf der Küstenstraße befinden, geht es ordentlich auf und ab. Die Landschaft hat sich wieder komplett gewandelt und hier gibt es sogar Geröllfelder, die bis zur Ostsee reichen. Wir nähern uns unserem Tagesziel Sörfjärden, biegen kurz falsch ab, stehen in einem hässlichen Neubaugebiet und müssen die Schotterstraße, die dorthin führt, wieder bergauf zurück 😬. Der Campingplatz ist aber sehr schön, und als wir die Umgegend erkunden und einen superschönen, menschenleeren Sandstrand finden, müssen wir natürlich die Füße in die eiskalte Ostsee stecken. Danach schlendern wir durch das wunderschöne alte Fischerdorf und stehen auf einmal vor einem Lokal mit hammermäßigen Blick über die Bucht. Auf Google Maps hatte gestanden, dass das Restaurant "vorübergehend geschlossen" sei. Dem ist aber gar nicht so, und so folgen wir dem Wink des Schicksals und speisen absolut vorzüglich zur Feier des Tages mit grandiosem Blick! 😍