Heute Morgen sind wir beide wieder heiß darauf weiterzufahren 🙂. Es ist allerdings auch sehr heiß: um 11.00 h bereits 26 Grad und keine Wolke am Himmel. Heute kommt der Wind mal aus Süden und das bedeutet, genau: Gegenwind 😂. Es ist aber gar nicht so schlimm, sondern der Wind kommt uns als Kühlung sogar gerade recht. Zunächst müssen wir über eine große, norwegentypisch geschwungene Brücke über den Fjord. Diese ist mit einem breiten, von der Fahrbahn komplett abgetrennten Fahrradweg ausgestattet und daher ein Kinderspiel! Anschließend fahren wir nochmals auf der anderen Seite komplett an Tromsø vorbei und müssen uns auf der Insel Kvaløya dann an der Südküste orientieren, denn zufällig haben wir heute Morgen auf unserer Straßenapp (sozusagen die norwegischen Verkehrsdurchsagen...) gesehen, dass die kürzere Nordroute zurzeit wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Egal, die Landschaft ist großartig und nach einiger Zeit taucht sogar unverhofft ein Wegweiser zu Huskys und einem Café auf. In dieser schattenlosen, picknickplatzarmen Umgebung kommt das gerade recht. Wir hatten allerdings nicht damit gerechnet, dass wir dort wie die Könige empfangen werden... Eine (kleine) Busladung schwergewichtiger Amerikaner ist gerade vor Ort und die sind genauso fassungslos und begeistert wie die Betreiberfamilie samt Team, dass wir mit dem Fahrrad vorfahren 😉. Wir bekommen umgehend kaltes Wasser angeboten und müssen unsere Reise in allen Einzelheiten mehrmals erzählen. In dem Team gibt es auch mehrere junge deutsche Frauen, die teilweise schon seit Jahren auf dieser Huskyfarm leben und arbeiten. Wir dürfen uns alles genau ansehen und sogar in die Welpenstation. Es gibt hier insgesamt ca. 200 Tiere, und im Winter werden unterschiedlich lange Fahrten mit Hundeschlitten unter den Nordlichtern angeboten! Im Sommer ist es etwas ruhiger, aber auch dann kommen Gruppen zu Husky-Wanderungen etc. Die Anlage ist sehr schön in die Natur integriert und alles macht einen sehr gepflegten und die Hunde einen zufriedenen Eindruck. Bevor wir dann durch Kaffee und Kuchen gestärkt weiterfahren, werden wir noch für ein Instagram-Video interviewt 🙈. Die Pausenentscheidung war genau richtig, denn obwohl wir kilometerweit an der Küste entlangfahren, gibt es keine Möglichkeit mal ans Wasser zu kommen um sich etwas abzukühlen. Nur ein einziges Mal führt ein Pfad bis zum Meer und als wir freudestrahlend abbiegen wollen, steht ausgerechnet ein kapitaler Ziegenbock mitten auf dem Weg 🙈. Auf eine solche Konfrontation haben wir dann doch keine Lust und fahren zähneknirschend weiter... 🥵 Kurz bevor wir am Tagesziel Sommarøy ankommen, verändert sich die Landschaft nochmals und wird felsiger und noch spektakulärer, aber gleichzeitig gibt es auch viele tolle Sandstrände mit türkisblauem Wasser. Allerdings macht sich das auch umgehend durch eine sehr sehr hohe Touristendichte bemerkbar. Überall, wirklich überall stehen Wohnmobile und selbst Zelte, die ja bislang eher die Ausnahme waren, stehen haufenweise in jeder noch so kleinen Bucht... Au weia, da ist sie also, die Hochsaison... 🙈 Ich bin etwas geplättet, denn ich hatte mich seelisch und moralisch für die Lofoten auf Massentourismus eingestellt, aber hier doch noch nicht... 😬 Dementsprechend voll ist auch unser heutiger Campingplatz, und wir bekommen einen der letzten Plätze. Da hilft es dann auch nicht, dass für diese ca. 100 Stellplätze genau 3 Duschen und 5 Toiletten zur Verfügung stehen... Oje, da müssen wir uns jetzt aber umgewöhnen 🙈 Morgen fahren wir mit der Fähre nach Senja und gucken uns die Lage dort an 😎 Sonst müssen wir halt doch noch Wildcamper und Wasser- und Stromschnorrer werden 😉

PS: Nicht unerwähnt bleiben soll das Ehepaar aus Arnsberg, die uns (zum ersten Mal auf dieser Reise) zu einem kalten (!) Bier einladen!!!