Wir waren um halb 2 heute Nacht an unserer Unterkunft und haben in kompletter Dunkelheit (hört, hört!) tatsächlich unsere Hütte gefunden ohne den kompletten Campingplatz aufzuwecken (wir wissen, dass das auch anders geht 😉). Da um Mitternacht der unglaubliche Tag 100 unserer Reise begonnen hat, mussten wir vorm Schlafengehen aber unbedingt noch einen Schnaps trinken... Dann schlafen wir erst mal aus und frühstücken in Ruhe, bevor uns unser erster Weg zur Touri-Info führt. Es lässt sich nicht länger leugnen - unser Schönwetterloch verlässt uns tatsächlich nach 100 Tagen 😥. Für die Region hier werden ab Montag für 3 Tage Starkregen (mit 50 l pro Tag) und Sturm (mit Böen von 70 km/h) gemeldet, und damit wird unser schöner Plan von 4 weiteren Tagen Radfahren zunichte gemacht, denn das ist uns dann doch zu heftig... Wir wollen herausfinden, wann und wie wir unsere weitere Reise nach Bergen gestalten können. Aber außer Hurtigruten gibt es tatsächlich keine Möglichkeit hier wegzukommen, und den Tag morgen können wir auch nicht nutzen, da wir es an einem Tag nicht bis zur nächsten Hurtigruten-Station schaffen. Deshalb ärgern wir uns erst mal, dass wir nicht direkt durch nach Bergen gefahren sind, denn das wäre dann doch um einiges günstiger gewesen als 2 Hurtigruten-Teilstrecken hintereinander. Aber viel mehr betrübt uns, dass damit mehr oder weniger sang- und klanglos unsere Radreise beendet ist 😭😭. Wir wollten eigentlich noch 4 Tage an der Küste entlang fahren und nebenbei die 5.000 km-Marke knacken, bevor wir dann noch eine Station mit Hurtigruten nach Bergen gefahren wären. Denn Helena ist inzwischen mit Auto und Fahrradträger in Norwegen angekommen und will uns abholen! Es dauert zwar noch ein paar Tage bis wir uns treffen, und wir wollen uns auch gemeinsam auf der Rückreise noch ein paar nette Tage machen, aber das Radfahren ist damit doch irgendwie sehr abrupt beendet... 🙄 Damit kommen wir noch nicht so ganz klar, versuchen aber uns nicht runterziehen zu lassen und besichtigen erst mal das nette Städtchen Ålesund mit seiner genialen Lage und den Jugendstilhäusern (1904 wurde Ålesund bei einem Stadtbrand komplett zerstört und dann u.a. mit Hilfe von Kaiser Wilhelm II im Jugendstil wiederaufgebaut). Zunächst wundern wir uns, dass die Einheimischen hier alle so schick sind, bevor uns klar wird, dass heute eine Hochzeit stattfindet und anscheinend der halbe Ort eingeladen ist 😉. Wir fahren auf den Aussichtsberg mit Wahnsinnsblick und dann eine tolle Strecke durch den Wald wieder zurück, bevor es heute früh zurück geht, denn die erste Nachtfahrt mit Hurtigruten steckt uns noch in den Knochen und die nächste folgt dann schon morgen...