Natürlich gibt es auch heute Morgen ein leckeres Frühstück vom Frühstücksbuffet im Hotel! Dann prüfen wir nochmal den Reifenluftdruck, satteln auf und los geht es Richtung Osten. Es ist ganz ungewohnt, dass die Sonne auf einmal von der anderen Seite scheint 😉 und 24 Grad hatten wir in diesen Regionen auch nicht unbedingt erwartet... Die Straße ist wie für uns gemacht, und wir freuen uns dass wir nicht auf der E45 unterwegs sind, sondern dass immer mal wieder eine Viertelstunde überhaupt kein Auto kommt. Als wir an einem See halten und Fotos machen, sagt Christina auf einmal, dass die Straße in der Richtung, aus der wir kommen, gesperrt sei. Als ich zurückschaue, sehe ich, dass eine Herde von mindestens 20 Rentieren die komplette Straße blockiert. Die Tiere lassen sich auch von herannahenden Autos nicht aus der Ruhe bringen, und trotten in aller Gemütsruhe über die Fahrbahn. Leider sind sie für ein gutes Foto zu weit entfernt... Wir sehen noch einige weitere Rentiere im Wald und friedlich am Straßenrand äsend, sodass wir insgesamt auf die Zahl des Tages von ca. 30 Rentieren kommen!!! Nur Elche gibt es trotz zahlreicher Warnschilder wieder nicht... Für die heutige Mittagspause finden wir keinen Rastplatz, packen aber an einer schönen Stelle im Wald unsere Stühle aus (gut, dass wir die dabei haben!!!) und lassen es uns schmecken. Die Strecke heute ist wieder so, wie wir uns Nordschweden immer vorgestellt hatten. Endlose Weiten mit Wäldern soweit das Auge reicht. Eine grenzenlose, faszinierende Einsamkeit, vor allen Dingen, weil es zeitweise so still ist, dass es in den Ohren rauscht (aber nur, wenn wir anhalten, denn der Fahrtwind macht ziemlich viel Lärm... 😉). Wir kommen an einigen Teststrecken von Reifenherstellern vorbei, und erreichen dann Älversbyn nach gut 95 km mit einer lockeren Akkuladung (na gut, wir geben zu, dass es heute relativ windstill ist und es viel bergab ging...). Der schnuckelige Campingplatz, von dem wir uns gar nicht viel versprochen hatten, liegt direkt am Fluss Piteälven, der aus den schwedischen Bergen bis nach Piteå fließt. Die beiden jungen Burschen, die uns empfangen, haben den Campingplatz anscheinend gerade erst übernommen und freuen sich sichtlich, dass noch mehr Gäste kommen 🙂. Der Blick ist wieder einmal nur wunderschön, und ich hüpfe noch kurz in den eiskalten Fluss bevor es dann ein leckeres Abendessen gibt. Auch die anderen Campinggäste sind wieder sehr freundlich (das funktioniert auf diesen kleinen Plätzen einfach besser 😉), und wir beobachten zufrieden noch für eine Weile den immerwährenden Sonnenuntergang über dem Fluss... 😍