Die Mitternachtssonne haben wir knapp verpasst 😉. In der Schule gefällt es uns gut (wenn auch die lautstarke Unterhaltung der erfolglosen Angler am Nachbartisch auf Finnisch etwas gewöhnungsbedürftig ist...), und wir würden gerne noch einen Tag dranhängen, aber heute am Sonntag fahren erstens nur sehr wenige Laster und zweitens ist starker Südwind gemeldet (Rückenwind!). Also verschieben wir den Ruhetag mal wieder und kommen auf der Route 99 gut voran. Es ist sehr wenig los, und ich freunde mich langsam mit dieser Straße an. Für die Mittagsrast finden wir einen passenden Rastplatz im Schatten vor einer voll ausgestatteten Kota am wunderschönen Torne-Fluss. Auf der anderen Seite ist Finnland, aber es gibt auf der ganzen Strecke leider nur sehr wenige Brücken. Auf einmal haben Christina und ich unterschiedliche Uhrzeiten, denn ein Handy ist in Schweden und das andere in Finnland eingeloggt... Das ist uns vollkommen neu, dass Finnland in einer anderen Zeitzone liegt (+ 1 Stunde) 🙈. Als wir weiterfahren, ziehen Gewitterwolken auf, und wir geben so richtig Gas, denn hier gibt es noch nicht mal Bushaltestellenhäuschen 😉. Wir sind schon kurz nach 16.00 h trocken in Pajala, aber die Strecke bei 27 Grad im Schatten, (wobei auf der Straße relativ wenig Schatten anzutreffen ist), hat uns schon ziemlich geschlaucht. Wir gönnen uns heute nochmal eine Hütte, denn eigentlich möchten wir auch morgen noch hier bleiben, bevor einige Mammutetappen kommen... Der Campingplatzbetreiber kommt aus Belgien und erinnert uns etwas an den Holländer in der Sami-Schule. Er spricht konsequent Französisch mit mir und Deutsch mit Christina. Leider entpuppt sich der Campingplatz aber als Flopp, denn die Hütte ist zwar die teuerste unseres kompletten Aufenthalts bisher, aber leider auch eine der abgewohntesten und unkomfortabelsten. Der ganze Campingplatz ist sehr in die Jahre gekommen - da hilft auch der schöne Blick über den Fluss nicht, denn wir fühlen uns abgezockt. Hier bleiben wir sicher keine 2 Nächte! Leider wird es jetzt mit Unterkünften ganz mau. Wir würden inzwischen ja auch wild campen, aber einerseits sind für die nächsten Tage immer wieder Gewitter gemeldet, und andererseits herrscht inzwischen in ganz Schweden absolutes Feuerverbot wegen der Trockenheit. Das bedeutet, dass es keinen Tee oder Kaffee gäbe und nichts Warmes zum Abendessen... Also beschließen wir morgen erst mal hier im Ort noch eine andere Unterkunft zu suchen (ob die dann besser ist, wird sich zeigen 🙈), damit wir für die nächste Etappe ausgeruht sind. Aber morgen müssen wir uns dann auch noch um die nachfolgenden Unterkünfte kümmern, denn die ersten Versuche waren schon erfolglos. Außerdem ist die Lektüre von finnischen Internetseiten nicht wirklich erhellend 😉. Also, es bleibt weiterhin spannend!

PS: 2 Rentiere, die aber bestimmt nicht weit von Zuhause unterwegs waren, denn sie trugen sogar Halsbänder...