Nach einer ruhigen Nacht in unserer Hütte steigen wir am Morgen doch noch auf unsere Räder, aber nur für einen 2-km-Abstecher zu einem Fahrradladen, denn Christinas Fahrradständer hat vor 2 Tagen wortwörtlich die Grätsche gemacht (haben wir etwa zu viel Gepäck dabei? 😉). Immer einen geeigneten Platz zu finden um das Fahrrad sicher anzulehnen, ist sehr lästig, und Christina hat keine Lust mehr auf ihren Job als Fahrradständer und immer draußen warten zu müssen...😉 Uns wird sofort geholfen und der Fahrradständer macht einen ordentlichen Eindruck. An der Fahrradautobahn vor dem Laden gibt es dann noch eine Fahrrad-Servicestation mit Montageständer, Luft, Druckluft und einem Wasserschlauch zum Waschen der Räder. Da es immer noch nicht geregnet hat, nutzen wir das Angebot natürlich und sind ziemlich beeindruckt. Danach wartet Göteborg auf uns! Die Stadt gefällt uns gut, denn es herrscht eine entspannte Atmosphäre und es gibt überall nette Passagen, Hinterhöfe mit Cafés und kleine Geschäfte neben riesigen Shopping-Malls, breiten Alleen und beeindruckenden Gebäuden. Allerdings haben auch wir noch Shoppingpläne, denn mir wird in meinem über 30 Jahre alten Neuseeland-Schlafsack im Zelt ziemlich frisch, wenn sich das Thermometer auf 0 Grad zubewegt, und immer wie ein Michelin-Männchen zu schlafen, ist auch nicht so der Knaller. Ich habe auch etwas Angst davor, wenn es noch kälter werden sollte, denn dann gibt mein Repertoire nicht mehr viel her... Ich finde tatsächlich einen schönen warmen (hoffentlich jetzt nicht zu warmen) Schlafsack sowie eine neue Sonnenkappe und bin genauso glücklich wie Christina über ihre neue kurze Fahrradhose, denn die andere kurze Hose, die sie dabei hat, löste keine wahren Begeisterungsstürme aus. Deshalb war Christina bislang hauptsächlich in langer Hose unterwegs, was bei den für das Wochenende gemeldeten Temperaturen von 25 Grad etwas anstrengend werden könnte. Wir suchen die nächste Post, denn so ganz kann ich mich von meinem alten Schlafsack dann doch nicht trennen und schicke ihn auf die Heimreise. Wir schlendern durch die Straßen und kehren spontan in ein thailändisches Restaurant ein, das von außen nicht viel her macht, aber im Inneren ein Labyrinth von engen Wegen und Tischchen im thailändischen Stil bietet.

Sehr viel Deko, sehr eng, aber auch sehr gemütlich und äußert originell. Dazu passt, dass auch das Essen sehr gut ist, und wir sind glücklich mit unserem Tag, der natürlich wieder kein wirklicher Ruhetag war, aber das war in einer Großstadt ja auch nicht anders zu erwarten. Abends lesen wir im Internet zufällig vom erst letztes Jahr eröffneten Vänerleden, einem neuen Radweg um den Vänern-See und beschließen spontan die erst heute Morgen festgelegte Route nochmal umzuplanen und den südlichen Teil des Radweges und damit dann doch auch ein Stück am Göta-Kanal entlang zu fahren. Wir verbringen noch einige Zeit damit, Komoot die neue Strecke beizubringen... Jetzt wird es höchste Zeit fürs Bettchen, denn morgen warten 75 km und teils stürmischer Gegenwind auf uns 🙈... Wir werden berichten!