Heute heißt es endgültig Abschied nehmen von Bleik, das uns ziemlich ans Herz gewachsen ist. Kein Tag war wie der andere, jede Licht- und Wolkenveränderung hat wieder ein ganz neues Bild ergeben, das uns jedes Mal aufs Neue begeistert hat - und dann die tollen Strände, das Wasser, die Berge, die Mitternachtssonne, das Café und überhaupt!!! Christinas Fahrrad will anscheinend auch nicht weg, denn es fängt direkt nach der Abfahrt herzzerreißend an zu quietschen, sodass wir erst meinen, dass komplette Vogelschwärme uns umrunden, aber es kommt eindeutig vom Fahrrad. Das Kettenschutzblech scheuert an der Pedale - warum, das lässt sich nicht ergründen... Wir lösen die Schrauben des Schutzblechs, biegen hier und da, ölen die Kette und machen alles, was uns einfällt, aber das Quietschen bleibt. Also fahren wir nochmal nach Andenes, da es dort einen Fahrradladen gibt, aber der Besitzer hat keinerlei Interesse an uns und meint nur, dass er viel zu viel Arbeit habe um das Schutzblech zu entfernen, denn dazu müssten die Pedalen entfernt werden 🤔 (ist das so ein Aufwand??? 🙈) Na gut, wir sind relativ sicher, dass es nichts Ernstes ist und fahren los. Christina mit ihrem Vogelschwarm und ich halte Abstand, denn dann ist es ruhiger 😉... Wir stieren erst nach rechts in die Büsche und halten nach Elchen Ausschau und dann nach links auf das Meer, denn angeblich wimmelt es hier von Seeadlern, und außerdem hat hier direkt vor der Küste gestern ein großer Schwarm Orcas Jagd auf Fische gemacht. Heute ist aber alles ruhig 🙈, und selbst vom Orca-Beobachtungsturm ist rein gar nichts zu sehen - außer vielleicht ein Seeadler in ganz weiter Entfernung... Allerdings können wir hier die ersten eigenen Wolkenbeeren (Moltebeeren) pflücken und kosten 😋. Heute fällt uns immer wieder auf, wie unterschiedlich doch die Fahrt mit dem Auto und mit dem Fahrrad ist, denn die Strecke sind wir vorgestern schon mit dem Auto gefahren, und heute entdecken wir wieder so vieles, was uns im Auto komplett entgangen ist... In Dverberg machen wir dann eine Pause im wunderschönen Café Alveland (eine Empfehlung von Johannes und Verna - vielen Dank!) und kommen dann in Risøyhamn an, unserem Tagesziel. Hier haben wir auf der Autofahrt eine nette kleine Unterkunft gefunden, die es im Internet gar nicht gab, und die wieder einen Wahnsinnsblick auf das Wasser bietet. Morgen früh besteigen wir hier ein Hurtigruten-Schiff und fahren bis nach Nesna. Eigentlich wollten wir nur an den Lofoten vorbei bis Bodø, aber da kommt das Schiff mitten in der Nacht an, und so gönnen wir uns eine Kabine und fahren dann am Mittwochmorgen in Nesna los (schon wieder ein Ruhetag 🙈 - hoffentlich verlernen wir das Radfahren nicht...) Dann wollen wir aber nochmal bis nach Trondheim radeln, was wahrscheinlich ca. 8 Tage dauern wird... Nach dem Abendessen malträtieren wir Christinas Fahrrad um das Schutzblech besser zu fixieren, was aber nur so semi gelingt 😉. Außerdem stellen wir abends beim Blick auf die Wetter-App dann noch fest, dass die heutige Fahrt 60 km gen Süden ausgereicht hat um die Mitternachtssonne hinter uns zu lassen, denn hier geht die Sonne schon für knapp 1 Stunde wieder unter... 😲